Heinrich Hoffmeier, 23. November 1943

„Da es heute wegen Schneegestöbers etwas ruhiger ist, will ich die Gelegenheit wahrnehmen und Euch ein paar Zeilen schreiben. Ich habe vor einigen Tagen das Paket mit Wurst, Butter und Speck bekommen und dazu den Brief, den Ihr mir am 4.11. geschrieben habt. Meinen besten Dank, es schmeckte mir alles sehr gut. (…)

Ich habe ja bis jetzt hier immer sehr großes Glück gehabt. Hoffentlich bleibt das Glück weiterhin bei mir. Was hier los ist, brauche ich ja wohl nicht mehr zu erwähnen, das hört Ihr in den Nachrichten. Wo ich liege, wisst Ihr auch, ein paar km westlich von Newel.
Wie die Lage zur Zeit hier ist, weiß ich auch nicht. Ich habe bald keine Hoffnung mehr. Es wird sich wohl bald entscheiden. Wir erfahren hier nichts. Dass wir auch immer so ein Pech haben und hängen mitten im Schwerpunkt. Unsere Kompanie ist auch aufgeteilt, sie besteht nur noch aus 5 Männern. Mehr darf ich Euch nicht schreiben. So wisst Ihr, was hier los ist. Ihr müsst Sophie nichts davon sagen.
Wir waren aus Frankreich zu Dritt hier, einer davon ist jetzt auch gefallen.
Tut mir den Gefallen und schickt mir nicht alle Weihnachtspakete auf einmal. Bei so einer Front darf man nicht viel besitzen.

 

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