Heinrich Hoffmeier, 3. Oktober 1943

„Ich kann Euch jetzt mitteilen, dass ich meine Kompanie wiedergefunden habe. Das war mit sehr viel Lauferei verbunden, aber es gibt nichts Besseres, als wieder beim alten Haufen zu sein. (…) Als ich bei der Kompanie ankam, wurde mir die Neuigkeit mitgeteilt, dass ich rückwirkend vom 1.8.43 zum Unteroffizier befördert worden bin. Auch in der Kompanie hat es gewaltige Veränderungen gegeben. Ich hatte auch vor, so weit zu kommen. Wenn mir nun etwas passieren sollte, steht Sophie ganz gut da. Auch wenn ich verwundet werden sollte, würde sich das in der Unterstützung auswirken. Ich hoffe aber, dass ich weiterhin so viel Glück habe wie bisher, dann komme ich wohl gesund heim. (…)

Die Post ist sehr schwierig von hier zu versenden, es geht keine raus und wir bekommen auch keine. Es ist hier so ein unvorstellbares Durcheinander. Am ersten Tag meiner Rückkehr mussten wir uns zurückziehen, und jeden Tag ein Stückchen mehr. Zur Zeit liegen wir etwa 50 km hinter der Front, wobei man von einer Front gar nicht sprechen kann, eher von einem Stützpunkt. Wo wir hier liegen, ist es ganz ruhig. Mal sehen, wie lange noch. Durch die Partisanen ist es hier sehr gefährlich. Ich will Euch mitteilen, wie weit wir zurückgegangen sind. Wir liegen jetzt ein paar Kilometer vor Propoisk, am Fluss Ssosh, Wenn wir weiter so zurückweichen müssen, sind wir Weihnachten an der Grenze.
Ps: Mir fällt gerade ein, dass Sophie noch einen Uhrschlüssel hat, den könnte sie mir bitte im Brief mitschicken.“

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